Bonifatiusroute: Vogelsberg und Wetterau von Fulda nach Glauberg

Verantwortlich für diesen Inhalt
Dirk Neubauer
Teil einer Radreise auf dem Jakobsweg von Berlin nach Santiago de Compostela.
schwer
Strecke 90,3 km
Diese Tour führt auf der Bonifatiusroute durchs Fuldaer Land, welches durch seine malerischen Fachwerkdörfer bezaubert, und die sagenumwobenen Wälder des Vogelsberges und der Wetterau auf zumeist ruhigen, abgeschiedenen Waldwegen.
Autorentipp
Fulda (St. Lioba, Nonnenkirche, Schloss, Dom, Fuldabrücke), Markuskirche Haimbach, Schulzenbergkapelle, Jakobskapelle Malkes, Schnepfenkapelle, Eremitenfriedhof, Kleinheiligkreuz, Hessenmühle, Jagdschloss, Blankenau (Kloster, Burg, Hospital, Torhaus), Rehberg, Steinbrücke Kaulstoß, Marcelinuskapelle, Niddertal, Hillersbach, Stausee Hirzenhain, Burgruine Lißberg, Ruine der Schafskirche.
Versorgungsmöglichkeiten gibt es in Fulda, Kleinheiligkreuz, Hochwaldhausen, Eckartsborn und Glauberg.
In Glauberg gibt es Privatzimmer.
Schwierigkeit
schwer
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Höchster Punkt
Rehberg, 665 m
Tiefster Punkt
Nidder (Stockheim), 124 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Wegearten
Asphalt
12 km
Schotterweg
41,6 km
Naturweg
21 km
Pfad
2,3 km
Straße
12,6 km
Unbekannt
0,7 km
Sicherheitshinweise
Der Weg ist auf etwa 25 km befestigt. Die restlichen 65 km sind unbefestigte Wald- und Feldwege.Start
Fulda, Liobakirche (393 m)
Koordinaten:
DD
50.561410, 9.711136
GMS
50°33'41.1"N 9°42'40.1"E
UTM
32U 550368 5601295
w3w
///messer.schritt.volk
Ziel
Glauberg, Bahnhof
Wegbeschreibung
Ich rolle von der Liobakirche den Muschelzeichen des Jakobusweges folgend Richtung Fuldaer Innenstadt die Friedensstraße weiter hinab, die zur Brauhausstraße wird. Rechts biege ich in den Rupertusweg ab und dann über Treppen hinab. Unten treffe ich auf eine Stele, die drei Heilige zeigt, darunter den Heiligen Bonifatius. Ich überquere daraufhin eine Straße und rolle dann den Pfaffenpfad hinunter entlang einiger Sportstätten. Der Weg ist gut markiert, ich rolle daher zügig durch die Grünanlagen. Nach einer längeren geraden Strecke biege ich rechts ab und komme zur Magdeburger Straße. Diese überquere ich und biege hinter dem Schwimmbad rechts in einen Weg ein. Bald überquere ich mit einer Brücke eine größere Straße. Nach der nächsten Kreuzung habe ich den Pfaffenpfad wieder erreicht. Diesem folge ich jetzt bis zum Fuldaer Hauptbahnhof, den ich mit dem Fußgängerdurchgang durchquere. Ich folge nun der Fußgängerzone direkt in die Stadt und erreiche den Borgiasplatz mit vielen schönen Fachwerkhäusern. Hier stehen wieder ein paar Heilige als Plastiken herum. Ich passiere die gegenüber liegende Nonnenkirche und rolle weiter vor bis Königsstraße, einer größeren Verkehrsstraße. Muschelmarkierungen sehe ich keine mehr, halte mich jedoch nach Gefühl nun rechts und erreiche auch bald den Dom.
Im Dom zu Fulda befindet sich auch die Grabstätte des heiligen Bonifatius. Dieser wurde bereits Mitte des 8. Jahrhunderts bei seiner Missionstätigkeit in Friesland erschlagen. Sein Leichnam wurde dann auf dem Wasser bis Mainz transportiert und weiter auf dem Landweg nach Fulda. Heute verbindet die etwa 170 km lange Bonifatiusroute die beiden Domstädte Mainz und Fulda. Dieser Route möchte ich jetzt folgen, die Rhön liegt hinter mir, der Hohe Vogelsberg, die Wetterau und zum Schluss die Weinberge am Main erwarten mich. Ich könnte auch dem Jakobsweg folgen, jedoch hält dieser sich südlicher, vornehmlich in Flusstälern und dicht besiedelten Gebieten. Das wäre nicht das Richtige für mich. Die heilige Lioba, die in der Peterskirche in Petersberg begraben liegt, wo ich vorhin gerade aufgebrochen bin, ist übrigens eine Verwandte von Bonifatius. Ich suche mir die Bonifatiusroute, ohne einen Pilgerstempel im Dom bekommen zu haben.
Ich halte mich rechterhand des Doms und finde sogleich ein Verkehrsschild, welches mit dem Zeichen der Bonifatiusroute bepflastert ist, einem Bischofsstab auf rot-weißen Karos. Das Zeichen ist markant und ich freue mich schon auf ein schönes Fahren durch einsame Wälder. Vorerst geht es mit der Langebrückstraße über die Fulda und geradewegs aufwärts, an einer großen Kreuzung eine Bundesstraße überquerend. Linkerhand befindet sich ein Gewerbegebiet am Andreasberg. Ich biege auch sogleich dahinter ab und gelange auf einem Radweg entlang des Haimbachs durch den Wiesengrund nach Haimbach. Hier folge ich gleich rechterhand der Markierung, überquere die Durchgangsstraße und fahre auf einer Landstraße rechtsseits des Ortes bergauf. Markierungen sind teilweise an den Verkehrsschildern auf der linken Straßenseite zu erkennen. Oberhalb des Ortes folge ich einem Feldweg westwärts und missachte dann die Zeichen, um rechterhand unter Kastanienbäumen auf Schotter zum Schulzenberg hinaufzufahren. Dort oben befindet sich eine Kapelle und ich habe außerdem noch einen phantastischen Ausblick auf Fulda. Der Rauschenberg und die Liobakirche sind deutlich zu erkennen, im Hintergrund auch die Berge der Rhön. In westlicher Richtung bleibend rolle ich wieder zügig hinab vom Schulzenberg und auf erreichtem Asphalt in diversen Bögen dann nach Rodges ein. Die markierte Strecke ist wieder erreicht und längs eines großen Gewerbegebietes führt diese mich nun entlang. Am Ende befinde ich mich auf einem Feldweg und erreiche Malkes an der Jakobuskapelle. Gegenüber steht eine Stele des Jakobus. Hier scheinen Bonifatiusroute und Jakobsweg noch streckenidentisch zu verlaufen, zumindest entnehme ich das den Zeichen. Dies ist ein schmuckes kleines Bauerndorf mit Fachwerkhäusern, hier scheine ich nun endlich die belebtere Gegend zu verlassen. In der Kapelle finde ich keinen Stempel, aber einen schönen Altar, auf dem auch Jakobus zu finden ist.
Ich rolle durchs Dorf und halte mich bald links, die Straße wird zum Weg und führt bergan hinaus auf die Felder. An einem kleinen Wäldchen weist mich ein Wegweiser rechts zur Schnepfenkapelle. Der Weg ist auch als Antsanviaweg bezeichnet, dieser ist eine historisch belegte Handelsstraße, welche wohl von Mainz kommend hinter Hünfeld in der Via Regia aufgeht, der ich schon ab Leipzig gefolgt bin. Dieser holprige Wiesenweg führt am Schnepfenhof vorbei zur Schnepfenkapelle, die unter Bäumen direkt neben einem Gasthof steht. Ich halte mich nun links der Beschilderung folgend zum Wald und betrete damit den ebenfalls historischen Ortesweg. Dieser ist ein alter keltischer Weg, welcher aus dem Marburger Land ins Fränkische verlief. Leicht ansteigend bis eben führt mich der breite Waldweg nun relativ gerade eine längere Zeit durch den kühlen Wald bis zu einer Landstraße. Dies muss ein Kreuzweg sein, denn hin und wieder taucht eine Kreuzwegstation auf. Hier habe ich nun wieder Höhen jenseits der 400 m erreicht. Nach Überquerung der Straße halte ich mich weiter geradeaus auf einem schmaleren Waldpfad, der jedoch bald einen asphaltierten Weg erreicht. Diesem folge ich links, biege jedoch nach etwa einem halben Kilometer wieder rechts auf einen unbefestigten Waldweg ab, der nun im Bogen abwärts führt von der Steinernen Platte herunter, wie dieser Bereich des Waldes heisst. Ich erreiche einen breiteren Weg, dem ich weiter abwärts folge. Nach einem halben Kilometer in einer Rechtskurve folge ich der Markierung geradeaus in den Wald und komme dann durchs Unterholz und über eine Wiese praktisch wegelos steil hinab ins idyllische Tal der Kalten Lüder zur Wallfahrtskapelle Kleinheiligkreuz. Hier endet also der Kreuzweg. Im nebenan liegenden Gasthof bekomme ich den ersten Stempel in mein Bonifatiusheftchen. Unterhalb der Kapelle finde ich eine große Informationstafel der Bonifatiusroute, farblich in rosa gehalten. Darauf sind Informationen zu Kleinheiligkreuz enthalten sowie zu Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Außerdem finde ich auch eine grobe Skizze des Weges mit Angabe meines Standortes. Derartige Informationstafeln finde ich auf dem Weg bis Mainz noch etliche. Mit der Zufahrtsstraße rolle ich nun durchs Tal zur Hessenmühle und dahinter den Markierungen folgend gleich steil auf einem matschigen Weg wieder in den Wald hinauf.
Es geht hinauf auf den 335 m hohen Schlagberg, dann bald aus dem Wald heraus in einen Bachgrund und auf einem guten Schotterweg wieder hinauf an einem Bauernhof vorbei. Kinder spielen im Garten, der Bauer bastelt an seinem Traktor, die Kühe stehen auf der Weide, welch ländliche Idylle. Über den Weißestein, einen Hügel gelange ich dann zügig hinab nach Hainzell. Dort rolle ich durch bis zur Kirche, welche im Inneren prachtvoll ausgestattet ist. Hier finde ich auch einen Stempel vor. Nordwärts, die Lüder überquerend, verlasse ich den Ort, unterquere eine Landstraße und halte mich gleich links auf einem Schotterweg durch die Breitwiese zur Propstei Blankenau. Ein Radweg ist auch markiert. Hinter dem Ort erheben sich schon bewaldete Hügel, die einsamen Wälder des Hohen Vogelsberges rücken näher. Durch ein eindrucksvolles Torhaus, mit einem Wappen verziert, trete ich in den Pfarrhof ein. Hier im einstmaligen Kloster ist jedoch alles verschlossen, so das ich keinen Stempel finde. Es geht also sogleich weiter.
Im Bogen fahre ich durch den Ort und als die Landstraße am Ortsende nördlich abbiegt, nehme ich eine kleine Straße südwärts im Lüdertal bleibend auf den Wald zu. Hinter den letzten Gehöften endet der Asphalt und auf Schotter rolle ich am Wald entlang, nun befinde ich mich bereits im Vogelsbergkreis. Hier befand sich einst die Grenze zwischen Preussen und Hessen. Runde 5 km Fahrt durch den einsamen Steigerwald erwarten mich. Bald überquere ich das Bächlein Schwarza, wo das Wasser bei kräftigem Gefälle über moosbedeckte Basaltblöcke rauscht. Der Name Schwarza stammt übrigens vom schwarzgefärbten Wasser in vergangener Zeit, als hier viele Köhler zugange waren. Dann zieht der etwas matschige Waldweg auch schon hinauf auf den Steigerrücken durch den Buchenwald. Ich gelange auf einen Asphaltweg und rolle aus dem Wald heraus zügig hinunter in den nächsten Ort, Steinfurt. Über eine malerische Brücke fahrend erreiche ich die Durchgangsstraße, gegenüber in einem Vorgarten steht ein blumengeschmückter Tisch, an den Toren des Hauses prangen Pilgermuscheln. Durch den Ort rolle ich westwärts hindurch und verlasse ihn mit einem Feldweg im Schwarzatal, der ebenfalls als Radweg markiert ist. Auf dem Feldweg ziehe ich durch die heideähnliche Landschaft immer in Sichtweite der Schwarza flussauf nach Nösberts-Weidmoos. Im Ort überquere ich die Landstraße und ziehe sofort nordwärts auf Asphalt am alten Friedhof mit Feldsteinmauer vorbei über einen bewaldeten Rücken, die Hutweide. Westwärts zieht das Sträßchen allmählich durch die Wiesen auf Ilbeshausen und Hochwaldhausen zu, einen Luftkurort am Fuße des Hohen Vogelsberges. Hier ergeben sich erste schöne Blicke auf den Hohen Vogelsberg mit dem Funkturm auf dem Hoherodskopf. Da bin ich ja mal gespannt. Den lang gezogenen Ort mit vielen Fachwerkhäusern durchquere ich auf der Hindenburgstraße, quere hier auch den Vulkanradweg und nehme dann am Ende eine kleine Straße linkerhand. Hier zweigt zwar die Bonifatiusroute noch nicht ab, aber ein Cafe ist ausgeschildert, welches sich idyllisch an der Schlitz gelegen inmitten grüner Gärten befindet. Hier kehre ich ein, einen Stempel bekomme ich hier auch.
Durch die Gartengrundstücke gelange ich dann wieder zur Bonifatiusroute. An der Kurklinik weist mich ein Wegweiser auf einen schmalen Wanderpfad zwischen den hohen Bäumen bergauf in den Wald. Der Wegweiser deutet viele Wanderwege hier in den Wäldern an, Hoherodskopf und Taufstein, die höchsten Berge der Gegend sind ebenfalls als Richtungen angegeben. Nun steht mir wohl eine ganze Weile unberührte Natur bevor. Der Weg führt eine ganze Weile bergan, linkerhand neben mir in einer Schlucht fließt die Schlitz. Oberhalb erreiche ich einen breiteren Waldweg, dem ich linkerhand weiter aufwärts folge. Ich überquere die Schlitz und halte mich an der folgenden Kreuzung rechts westwärts. An den folgenden Waldwegekreuzungen halte ich mich stets geradeaus. Die Markierungen sind meist sehr gut zu erkennen, hin und wieder finden sich auch Hinweistafeln und Gesteinsbrocken eines geologischen Lehrpfades. Mitten im Walde taucht nun eine Feldsteinhütte auf, das Flößerhaus. Neben der Bonifatiusmarkierung ist auch wieder eine Jakobsmuschel am Baum angebracht. Aber dies ist bestimmt nicht diejenige, welche den Weg nach Mainz weisen soll. Auch das blaue Andreaskreuz des Fernwanderweges E 3 ist zu sehen.
Es geht weiter geradeaus und dann komme ich an eine Wegekreuzung auf einer hochgelegenen Abholzungsfläche. Hier liegt ein riesengroßer Findling umher und es gibt einen Unterstand. Alle markierten Wege führen nach Süden. Ich rolle in die gewiesene Richtung wieder in den kühleren Wald. Ich halte mich dann der Markierung folgend bald wieder westwärts und erreiche eine weitere Wegekreuzung, wo wieder mal eine Informationstafel der Bonifatiusroute steht, diesmal stehen interessante Dinge über den Hohen Vogelsberg darauf. Laut Tafel habe ich die bisher höchste Stelle meiner Tour erreicht, ich befinde mich knapp unterhalb 700 m. Große Ausblicke habe ich aber nicht, auch hatte ich mir vom Hohen Vogelsberg mehr versprochen, bisher ist es meist schnurgerades Fahren auf breiten Waldwegen. Es herrscht zwar meist eine schöne Stille hier im Wald, frische Luft weht mir um die Nase, aber mir fehlen ein wenig die spannenden Trails oder heftige Anstiege. Die 300 hm hier hinauf waren beinahe kaum zu merken, so einfach fuhr es sich. Die Bonifatiusroute führt nun links südwärts zum Rehberg Richtung Niddertal. Rechterhand käme man zu den Gipfeln des Hohen Vogelsberges, dem Hoherodskopf und Taufstein. Ich folge weiter der Bonifatiusroute. Ich rolle nun zügig immer leicht abwärts auf breitem Waldweg im Bogen um den Rehberg herum und stoße dann nach einem kurzen steilen Stück an einer Wiese auf einen anderen Weg. Ein hölzernes Schild zeigt mir nochmals das Naturschutzgebiet um den Rehberg an und dass ich mich auf der Bonifatiusroute befinde, ihr links südwärts folgen soll. Ich stoße bald auf Asphalt und habe nochmal einen schönen Blick zurück auf den Rehberg und das Grün des unendlichen Waldes. Ich fahre nun auf der "Rechten Nidderstraße" südwärts. Im Tal linkerhand von mir fließt das Flüsschen Nidder, welches aus Quellen und Bächen am Rehberg entsteht. Auf der anderen Seite sind kaum bewaldete, beweidete Hügel, wie der Ernstberg mit seinen Magerrasen zu sehen. In früheren Zeiten war meine Route wohl mal eine alte Handelsstraße, Wegzeichen deuten darauf hin, heute ist es nur ein Wirtschaftsweg auf der Höhe kurz vor Beginn des Waldes. An einer Landstraße endet der Weg, auf der anderen Seite weist die Markierung einfach auf die Wiese. Auf einem Graspfad geht es für mich weiter oberhalb des Tals, es ergeben sich herrliche Blicke, nur etwas diesig ist es in der Ferne. Dann erreiche ich wieder einen asphaltierten Weg und folge ihm in etlichen Biegungen abwärts ins Tal, auch wenn die Bonifatiusroute auf der Höhe blieb. Ich gelange nach Kaulstoß, rolle auf der Durchgangsstraße durch den Ort und dann linkerhand hinunter zur Nidder und einer historischen Bruchsteinbrücke. Diese "Eselsbrücken" waren im Pilgerführer erwähnt und ich bringe damit ein wenig Abwechslung in die Route, da mir jetzt wieder der Aufstieg auf die Höhe bevorsteht.
Ich fahre zurück zur Durchgangsstraße und weiter zum Ortsende. Hier halte ich mich rechterhand auf Asphalt an der Rückseite der Grundstücke entlang und dann vor einem Haus mit dem Hahlweg steil hinauf auf die Höhe. Oben erwarten mich wieder die wohlbekannten Markierungen der Bonifatiusroute. Linkerhand führt nun ein Feldweg immer auf dem Höhenzug entlang. Dann kommt wieder mal Asphalt, ein gutes Fahren stellt sich ein. Weiter führt die Route dann auf der Höhe auf abwechselnd asphaltierten oder sandigen baumbestandenen Feldwegen, bis ich die Landstraße erreiche, die auf den Höhenzug hinaufgezogen ist, um hier an eine Bundesstraße zu stoßen, die den Hügelkamm quert. Gegenüber führt mein Weg weiter, es geht aber gleich links auf einen abwärts führenden Weg und letztlich vor einer Koppel auf einem Wiesenpfad steil hinab. Am erreichten Feldweg halte ich mich rechts, linkerhand zu einer Baumgruppe weist ein Schild. Ich stelle mein Rad an den Koppelzaun und laufe mal zu den Bäumen. Dort befindet sich die Ruine der "Stumpe Kirch", auch Marcellinuskapelle genannt. Nidderabwärts liegt ein Gestüt. Vor diesem zieht mein Weg wieder hoch in den Wald. Der Weg ist beinahe zugewachsen, so dass ich mich durch das Grün kämpfe. Oberhalb erreiche ich auf dem kleinen Rücken dann einen guten Waldweg, der mich südwestwärts durch den Schwarzwald führt. Bald habe ich den Waldrand erreicht und der Weg führt durch die Wiesen linkerhand des Hillerbaches. Hinter einer landwirtschaftlichen Halle biege ich wieder links ab hinauf auf die Höhe, wo ich dann bald am reizvoll gelegenen Glashütten vorbei ziehe. Jetzt habe ich die waldreiche Vulkanlandschaft des Vogelsbergkreises verlassen und der Wetteraukreis liegt vor mir.
Ich überquere die Landstraße am Ende des Ortes und folge dem Weg hinauf in den Wald zum ehemaligen Basaltsteinbruch. Ich überquere eine weitere Landstraße, fahre bald am Waldrand entlang und folge dann den Markierungen hinab auf unwegsamen Waldpfaden. Eigentlich besteht der Weg nur aus Pfützen, Schlamm und Astwerk. Letztlich erreiche ich einen asphaltierten Weg, der mich hinunter nach Hirzenhain ins Niddertal führt. Dort rolle ich einmal um die Hallenkirche herum. Drinnen finde ich einen Pilgerstempel. Nun halte ich mich linkerhand des kleinen Stausees und erreiche an dessen Ende wieder eine Informationstafel der Bonifatiusroute. Unterhalb der kleinen Staumauer halte ich mich zur Bundesstraße, die paar Treppenstufen stellen kein wirkliches Hindernis dar. An der gegenüberliegenden Straßenseite kann ich schon den Aufstieg erkennen, wo die Bonifatiusroute auf einem kleineren Waldweg wieder aufwärts führt. Der Weg ist schlecht gepflegt, immer wieder hängen mir Äste und Zweige im Weg. Als ich den Höhenrücken erreicht habe, weist die Markierung direkt in den Wald, mit viel Phantasie lässt sich im hohen Gras ein ehemaliger Weg erkennen. Ich stapfe durchs Gras und erreiche endlich wieder einen erkennbaren Waldweg. Nun führt der Weg immer weiter in südwestlicher Richtung, teilweise kann ich gut fahren, teilweise steige ich über Bäume und wate durch größere Pfützen und Schlamm. Der Weg bis Lißberg zieht sich einfach ewig hin. Im Ort erreiche ich wieder die Bundesstraße, an der Ecke im Gasthof soll es einen Pilgerstempel geben, aber es hat geschlossen. Ich rolle auf der stark befahrenen Straße entlang, bemerke dann meinen Irrtum und nehme die nächste Straße rechts herein. Bald habe ich die Bonifatiusroute wieder erreicht und folge den steilen Straßen durch das Wohngebiet "Im kleinen Weinberg" hinauf, knapp 30% Steigung zeigt mein Tacho an, über 100 hm sind innerhalb der Ortschaft zu überwinden. Bald weist die Markierung rechterhand auf einen Plattenweg weiter hinauf. Von diesem weiche ich auf der Höhe links ab, nach Mainz sind es laut Wegweiser ab hier noch 90 km. Laut Pilgerführer sind es jedoch noch weit mehr. Dann habe ich auch schon die beschaulich liegende Ruine der Schafskirche erreicht. Der Markierung weiter folgend fahre ich rechterhand des Waldes, der Weg wird zum Graspfad und bald überquere ich eine Landstraße. An einer baumbestandenen Böschung entlang geht es weiter. Am nächsten asphaltierten Feldweg ziehe ich linkerhand von der Route abweichend und rolle mit der erreichten Landstraße nach Eckartsborn hinein. Hier halte ich mich bald rechts zum Gasthof. Leider ist hier kein Zimmer mehr frei.
Ich fahre nun durch zum Ortsrand und erreiche die Bonifatiusroute wieder an der bewachsenen Böschung. Entlang von Streuobstwiesen und Feldern folge ich dem Feldweg auf der Höhe, linkerhand liegen Ortschaften im Niddertal, rechterhand im Tal des Laisbaches. Ich habe malerische Ausblicke, entlang eines kleinen Wäldchens komme ich dann an eine Landstraße. Auf der Landstraße rolle ich nur ein paar Meter, dann nehme ich den Weg am nächsten Waldrand entlang immer auf der Höhe bleibend. Dann geht es wieder durch den Wald, der Weg ist halbwegs gut befahrbar, nur wenig Holz liegt herum. Streckenweise ist der Weg sogar ein alter Hohlweg. Irgendwie muss in dieser Gegend viel Unwetter gewesen sein oder aber die Forstleute sind hier nicht die Schnellsten. An einem Waldrand komme ich dann zu einem Abzweig zur malerischen Klosterruine Konradsdorf. Für einen derartigen Abstecher habe ich aber jetzt keine Zeit mehr. Noch ein Stück geht es durch den Wald, nach etwa einem Kilometer quere ich eine Bundesstraße. Wieder geht es am Waldrand entlang, ich erreiche einen Aussichtspunkt mit Informationstafel. Hier finde ich auch einen Pilgerstempel der Gemeinde Effolderbach. Mein Blick schweift über Streuobstwiesen hinunter ins Niddertal zum Ort. Kurz darauf führt die Markierung in den Wald und ich bleibe immer geradeaus auf dem gut fahrbaren Weg. Es rollt sich gut bergab und dann habe ich am Waldrand einen asphaltierten Weg erreicht.
Ich halte mich kurz links und folge dann dem Asphaltsträßchen leicht hinab, statt wieder aufwärts zum Wald zu steigen. Die Ortschaft vor mir ist Ober-Mockstadt, ich bin also definitiv nicht mehr auf der Bonifatiusroute, sondern im falschen Tal. Glauberg liegt hinter dem Wald im Niddertal. Ich entscheide mich, in den Ort zu fahren, statt mich eventuell im Wald wieder zu verfahren. Ich rolle aber nur an ein paar Häusern vorbei, dann über einen Trampelpfad zur Bundesstraße und auf dieser nach Nieder-Mockstadt. Hier zeigt dann eine Landstraße nach Glauburg ab, der ich bergauf folge. Als ich den Wald auf der Höhe wieder erreicht habe, weicht die Bonifatiusroute laut Karte rechts ab, ich folge dem unmarkierten Waldweg, gebe jedoch bald auf. Es wimmelt nur so von umgestürzten Bäumen ich komme hier unmöglich weiter. Wieder zurück, folge ich der Straße abwärts, kurz vor dem Waldrand sehe ich eine Bonifatiusmarkierung und folge ihr in den Wald. Aber auch dieser Weg erweist sich als unpassierbar und so gebe ich bald auf. Nun rolle ich die Straße rasant hinab ins Niddertal. Ich passiere ein Hofgut, rechterhand ist eine Radwegemarkierung Richtung Glauberg zu sehen, aber ich rolle gerade so schön und bleibe auf der Straße. Ich erreiche Stockheim, einen Ortsteil der Gemeinde Glauburg, und rolle an der Bahn entlang. Ich halte mich an der Bahn entlang auf dem Radweg nach Glauberg durch die Nidderauen. Am Ortsanfang gelange ich dort über die Bahn und dann zur Durchgangsstraße. Dann geht es rechts zum Bahnhof ab, hier soll die Bonifatiusroute entlang führen.
Im Dom zu Fulda befindet sich auch die Grabstätte des heiligen Bonifatius. Dieser wurde bereits Mitte des 8. Jahrhunderts bei seiner Missionstätigkeit in Friesland erschlagen. Sein Leichnam wurde dann auf dem Wasser bis Mainz transportiert und weiter auf dem Landweg nach Fulda. Heute verbindet die etwa 170 km lange Bonifatiusroute die beiden Domstädte Mainz und Fulda. Dieser Route möchte ich jetzt folgen, die Rhön liegt hinter mir, der Hohe Vogelsberg, die Wetterau und zum Schluss die Weinberge am Main erwarten mich. Ich könnte auch dem Jakobsweg folgen, jedoch hält dieser sich südlicher, vornehmlich in Flusstälern und dicht besiedelten Gebieten. Das wäre nicht das Richtige für mich. Die heilige Lioba, die in der Peterskirche in Petersberg begraben liegt, wo ich vorhin gerade aufgebrochen bin, ist übrigens eine Verwandte von Bonifatius. Ich suche mir die Bonifatiusroute, ohne einen Pilgerstempel im Dom bekommen zu haben.
Ich halte mich rechterhand des Doms und finde sogleich ein Verkehrsschild, welches mit dem Zeichen der Bonifatiusroute bepflastert ist, einem Bischofsstab auf rot-weißen Karos. Das Zeichen ist markant und ich freue mich schon auf ein schönes Fahren durch einsame Wälder. Vorerst geht es mit der Langebrückstraße über die Fulda und geradewegs aufwärts, an einer großen Kreuzung eine Bundesstraße überquerend. Linkerhand befindet sich ein Gewerbegebiet am Andreasberg. Ich biege auch sogleich dahinter ab und gelange auf einem Radweg entlang des Haimbachs durch den Wiesengrund nach Haimbach. Hier folge ich gleich rechterhand der Markierung, überquere die Durchgangsstraße und fahre auf einer Landstraße rechtsseits des Ortes bergauf. Markierungen sind teilweise an den Verkehrsschildern auf der linken Straßenseite zu erkennen. Oberhalb des Ortes folge ich einem Feldweg westwärts und missachte dann die Zeichen, um rechterhand unter Kastanienbäumen auf Schotter zum Schulzenberg hinaufzufahren. Dort oben befindet sich eine Kapelle und ich habe außerdem noch einen phantastischen Ausblick auf Fulda. Der Rauschenberg und die Liobakirche sind deutlich zu erkennen, im Hintergrund auch die Berge der Rhön. In westlicher Richtung bleibend rolle ich wieder zügig hinab vom Schulzenberg und auf erreichtem Asphalt in diversen Bögen dann nach Rodges ein. Die markierte Strecke ist wieder erreicht und längs eines großen Gewerbegebietes führt diese mich nun entlang. Am Ende befinde ich mich auf einem Feldweg und erreiche Malkes an der Jakobuskapelle. Gegenüber steht eine Stele des Jakobus. Hier scheinen Bonifatiusroute und Jakobsweg noch streckenidentisch zu verlaufen, zumindest entnehme ich das den Zeichen. Dies ist ein schmuckes kleines Bauerndorf mit Fachwerkhäusern, hier scheine ich nun endlich die belebtere Gegend zu verlassen. In der Kapelle finde ich keinen Stempel, aber einen schönen Altar, auf dem auch Jakobus zu finden ist.
Ich rolle durchs Dorf und halte mich bald links, die Straße wird zum Weg und führt bergan hinaus auf die Felder. An einem kleinen Wäldchen weist mich ein Wegweiser rechts zur Schnepfenkapelle. Der Weg ist auch als Antsanviaweg bezeichnet, dieser ist eine historisch belegte Handelsstraße, welche wohl von Mainz kommend hinter Hünfeld in der Via Regia aufgeht, der ich schon ab Leipzig gefolgt bin. Dieser holprige Wiesenweg führt am Schnepfenhof vorbei zur Schnepfenkapelle, die unter Bäumen direkt neben einem Gasthof steht. Ich halte mich nun links der Beschilderung folgend zum Wald und betrete damit den ebenfalls historischen Ortesweg. Dieser ist ein alter keltischer Weg, welcher aus dem Marburger Land ins Fränkische verlief. Leicht ansteigend bis eben führt mich der breite Waldweg nun relativ gerade eine längere Zeit durch den kühlen Wald bis zu einer Landstraße. Dies muss ein Kreuzweg sein, denn hin und wieder taucht eine Kreuzwegstation auf. Hier habe ich nun wieder Höhen jenseits der 400 m erreicht. Nach Überquerung der Straße halte ich mich weiter geradeaus auf einem schmaleren Waldpfad, der jedoch bald einen asphaltierten Weg erreicht. Diesem folge ich links, biege jedoch nach etwa einem halben Kilometer wieder rechts auf einen unbefestigten Waldweg ab, der nun im Bogen abwärts führt von der Steinernen Platte herunter, wie dieser Bereich des Waldes heisst. Ich erreiche einen breiteren Weg, dem ich weiter abwärts folge. Nach einem halben Kilometer in einer Rechtskurve folge ich der Markierung geradeaus in den Wald und komme dann durchs Unterholz und über eine Wiese praktisch wegelos steil hinab ins idyllische Tal der Kalten Lüder zur Wallfahrtskapelle Kleinheiligkreuz. Hier endet also der Kreuzweg. Im nebenan liegenden Gasthof bekomme ich den ersten Stempel in mein Bonifatiusheftchen. Unterhalb der Kapelle finde ich eine große Informationstafel der Bonifatiusroute, farblich in rosa gehalten. Darauf sind Informationen zu Kleinheiligkreuz enthalten sowie zu Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Außerdem finde ich auch eine grobe Skizze des Weges mit Angabe meines Standortes. Derartige Informationstafeln finde ich auf dem Weg bis Mainz noch etliche. Mit der Zufahrtsstraße rolle ich nun durchs Tal zur Hessenmühle und dahinter den Markierungen folgend gleich steil auf einem matschigen Weg wieder in den Wald hinauf.
Es geht hinauf auf den 335 m hohen Schlagberg, dann bald aus dem Wald heraus in einen Bachgrund und auf einem guten Schotterweg wieder hinauf an einem Bauernhof vorbei. Kinder spielen im Garten, der Bauer bastelt an seinem Traktor, die Kühe stehen auf der Weide, welch ländliche Idylle. Über den Weißestein, einen Hügel gelange ich dann zügig hinab nach Hainzell. Dort rolle ich durch bis zur Kirche, welche im Inneren prachtvoll ausgestattet ist. Hier finde ich auch einen Stempel vor. Nordwärts, die Lüder überquerend, verlasse ich den Ort, unterquere eine Landstraße und halte mich gleich links auf einem Schotterweg durch die Breitwiese zur Propstei Blankenau. Ein Radweg ist auch markiert. Hinter dem Ort erheben sich schon bewaldete Hügel, die einsamen Wälder des Hohen Vogelsberges rücken näher. Durch ein eindrucksvolles Torhaus, mit einem Wappen verziert, trete ich in den Pfarrhof ein. Hier im einstmaligen Kloster ist jedoch alles verschlossen, so das ich keinen Stempel finde. Es geht also sogleich weiter.
Im Bogen fahre ich durch den Ort und als die Landstraße am Ortsende nördlich abbiegt, nehme ich eine kleine Straße südwärts im Lüdertal bleibend auf den Wald zu. Hinter den letzten Gehöften endet der Asphalt und auf Schotter rolle ich am Wald entlang, nun befinde ich mich bereits im Vogelsbergkreis. Hier befand sich einst die Grenze zwischen Preussen und Hessen. Runde 5 km Fahrt durch den einsamen Steigerwald erwarten mich. Bald überquere ich das Bächlein Schwarza, wo das Wasser bei kräftigem Gefälle über moosbedeckte Basaltblöcke rauscht. Der Name Schwarza stammt übrigens vom schwarzgefärbten Wasser in vergangener Zeit, als hier viele Köhler zugange waren. Dann zieht der etwas matschige Waldweg auch schon hinauf auf den Steigerrücken durch den Buchenwald. Ich gelange auf einen Asphaltweg und rolle aus dem Wald heraus zügig hinunter in den nächsten Ort, Steinfurt. Über eine malerische Brücke fahrend erreiche ich die Durchgangsstraße, gegenüber in einem Vorgarten steht ein blumengeschmückter Tisch, an den Toren des Hauses prangen Pilgermuscheln. Durch den Ort rolle ich westwärts hindurch und verlasse ihn mit einem Feldweg im Schwarzatal, der ebenfalls als Radweg markiert ist. Auf dem Feldweg ziehe ich durch die heideähnliche Landschaft immer in Sichtweite der Schwarza flussauf nach Nösberts-Weidmoos. Im Ort überquere ich die Landstraße und ziehe sofort nordwärts auf Asphalt am alten Friedhof mit Feldsteinmauer vorbei über einen bewaldeten Rücken, die Hutweide. Westwärts zieht das Sträßchen allmählich durch die Wiesen auf Ilbeshausen und Hochwaldhausen zu, einen Luftkurort am Fuße des Hohen Vogelsberges. Hier ergeben sich erste schöne Blicke auf den Hohen Vogelsberg mit dem Funkturm auf dem Hoherodskopf. Da bin ich ja mal gespannt. Den lang gezogenen Ort mit vielen Fachwerkhäusern durchquere ich auf der Hindenburgstraße, quere hier auch den Vulkanradweg und nehme dann am Ende eine kleine Straße linkerhand. Hier zweigt zwar die Bonifatiusroute noch nicht ab, aber ein Cafe ist ausgeschildert, welches sich idyllisch an der Schlitz gelegen inmitten grüner Gärten befindet. Hier kehre ich ein, einen Stempel bekomme ich hier auch.
Durch die Gartengrundstücke gelange ich dann wieder zur Bonifatiusroute. An der Kurklinik weist mich ein Wegweiser auf einen schmalen Wanderpfad zwischen den hohen Bäumen bergauf in den Wald. Der Wegweiser deutet viele Wanderwege hier in den Wäldern an, Hoherodskopf und Taufstein, die höchsten Berge der Gegend sind ebenfalls als Richtungen angegeben. Nun steht mir wohl eine ganze Weile unberührte Natur bevor. Der Weg führt eine ganze Weile bergan, linkerhand neben mir in einer Schlucht fließt die Schlitz. Oberhalb erreiche ich einen breiteren Waldweg, dem ich linkerhand weiter aufwärts folge. Ich überquere die Schlitz und halte mich an der folgenden Kreuzung rechts westwärts. An den folgenden Waldwegekreuzungen halte ich mich stets geradeaus. Die Markierungen sind meist sehr gut zu erkennen, hin und wieder finden sich auch Hinweistafeln und Gesteinsbrocken eines geologischen Lehrpfades. Mitten im Walde taucht nun eine Feldsteinhütte auf, das Flößerhaus. Neben der Bonifatiusmarkierung ist auch wieder eine Jakobsmuschel am Baum angebracht. Aber dies ist bestimmt nicht diejenige, welche den Weg nach Mainz weisen soll. Auch das blaue Andreaskreuz des Fernwanderweges E 3 ist zu sehen.
Es geht weiter geradeaus und dann komme ich an eine Wegekreuzung auf einer hochgelegenen Abholzungsfläche. Hier liegt ein riesengroßer Findling umher und es gibt einen Unterstand. Alle markierten Wege führen nach Süden. Ich rolle in die gewiesene Richtung wieder in den kühleren Wald. Ich halte mich dann der Markierung folgend bald wieder westwärts und erreiche eine weitere Wegekreuzung, wo wieder mal eine Informationstafel der Bonifatiusroute steht, diesmal stehen interessante Dinge über den Hohen Vogelsberg darauf. Laut Tafel habe ich die bisher höchste Stelle meiner Tour erreicht, ich befinde mich knapp unterhalb 700 m. Große Ausblicke habe ich aber nicht, auch hatte ich mir vom Hohen Vogelsberg mehr versprochen, bisher ist es meist schnurgerades Fahren auf breiten Waldwegen. Es herrscht zwar meist eine schöne Stille hier im Wald, frische Luft weht mir um die Nase, aber mir fehlen ein wenig die spannenden Trails oder heftige Anstiege. Die 300 hm hier hinauf waren beinahe kaum zu merken, so einfach fuhr es sich. Die Bonifatiusroute führt nun links südwärts zum Rehberg Richtung Niddertal. Rechterhand käme man zu den Gipfeln des Hohen Vogelsberges, dem Hoherodskopf und Taufstein. Ich folge weiter der Bonifatiusroute. Ich rolle nun zügig immer leicht abwärts auf breitem Waldweg im Bogen um den Rehberg herum und stoße dann nach einem kurzen steilen Stück an einer Wiese auf einen anderen Weg. Ein hölzernes Schild zeigt mir nochmals das Naturschutzgebiet um den Rehberg an und dass ich mich auf der Bonifatiusroute befinde, ihr links südwärts folgen soll. Ich stoße bald auf Asphalt und habe nochmal einen schönen Blick zurück auf den Rehberg und das Grün des unendlichen Waldes. Ich fahre nun auf der "Rechten Nidderstraße" südwärts. Im Tal linkerhand von mir fließt das Flüsschen Nidder, welches aus Quellen und Bächen am Rehberg entsteht. Auf der anderen Seite sind kaum bewaldete, beweidete Hügel, wie der Ernstberg mit seinen Magerrasen zu sehen. In früheren Zeiten war meine Route wohl mal eine alte Handelsstraße, Wegzeichen deuten darauf hin, heute ist es nur ein Wirtschaftsweg auf der Höhe kurz vor Beginn des Waldes. An einer Landstraße endet der Weg, auf der anderen Seite weist die Markierung einfach auf die Wiese. Auf einem Graspfad geht es für mich weiter oberhalb des Tals, es ergeben sich herrliche Blicke, nur etwas diesig ist es in der Ferne. Dann erreiche ich wieder einen asphaltierten Weg und folge ihm in etlichen Biegungen abwärts ins Tal, auch wenn die Bonifatiusroute auf der Höhe blieb. Ich gelange nach Kaulstoß, rolle auf der Durchgangsstraße durch den Ort und dann linkerhand hinunter zur Nidder und einer historischen Bruchsteinbrücke. Diese "Eselsbrücken" waren im Pilgerführer erwähnt und ich bringe damit ein wenig Abwechslung in die Route, da mir jetzt wieder der Aufstieg auf die Höhe bevorsteht.
Ich fahre zurück zur Durchgangsstraße und weiter zum Ortsende. Hier halte ich mich rechterhand auf Asphalt an der Rückseite der Grundstücke entlang und dann vor einem Haus mit dem Hahlweg steil hinauf auf die Höhe. Oben erwarten mich wieder die wohlbekannten Markierungen der Bonifatiusroute. Linkerhand führt nun ein Feldweg immer auf dem Höhenzug entlang. Dann kommt wieder mal Asphalt, ein gutes Fahren stellt sich ein. Weiter führt die Route dann auf der Höhe auf abwechselnd asphaltierten oder sandigen baumbestandenen Feldwegen, bis ich die Landstraße erreiche, die auf den Höhenzug hinaufgezogen ist, um hier an eine Bundesstraße zu stoßen, die den Hügelkamm quert. Gegenüber führt mein Weg weiter, es geht aber gleich links auf einen abwärts führenden Weg und letztlich vor einer Koppel auf einem Wiesenpfad steil hinab. Am erreichten Feldweg halte ich mich rechts, linkerhand zu einer Baumgruppe weist ein Schild. Ich stelle mein Rad an den Koppelzaun und laufe mal zu den Bäumen. Dort befindet sich die Ruine der "Stumpe Kirch", auch Marcellinuskapelle genannt. Nidderabwärts liegt ein Gestüt. Vor diesem zieht mein Weg wieder hoch in den Wald. Der Weg ist beinahe zugewachsen, so dass ich mich durch das Grün kämpfe. Oberhalb erreiche ich auf dem kleinen Rücken dann einen guten Waldweg, der mich südwestwärts durch den Schwarzwald führt. Bald habe ich den Waldrand erreicht und der Weg führt durch die Wiesen linkerhand des Hillerbaches. Hinter einer landwirtschaftlichen Halle biege ich wieder links ab hinauf auf die Höhe, wo ich dann bald am reizvoll gelegenen Glashütten vorbei ziehe. Jetzt habe ich die waldreiche Vulkanlandschaft des Vogelsbergkreises verlassen und der Wetteraukreis liegt vor mir.
Ich überquere die Landstraße am Ende des Ortes und folge dem Weg hinauf in den Wald zum ehemaligen Basaltsteinbruch. Ich überquere eine weitere Landstraße, fahre bald am Waldrand entlang und folge dann den Markierungen hinab auf unwegsamen Waldpfaden. Eigentlich besteht der Weg nur aus Pfützen, Schlamm und Astwerk. Letztlich erreiche ich einen asphaltierten Weg, der mich hinunter nach Hirzenhain ins Niddertal führt. Dort rolle ich einmal um die Hallenkirche herum. Drinnen finde ich einen Pilgerstempel. Nun halte ich mich linkerhand des kleinen Stausees und erreiche an dessen Ende wieder eine Informationstafel der Bonifatiusroute. Unterhalb der kleinen Staumauer halte ich mich zur Bundesstraße, die paar Treppenstufen stellen kein wirkliches Hindernis dar. An der gegenüberliegenden Straßenseite kann ich schon den Aufstieg erkennen, wo die Bonifatiusroute auf einem kleineren Waldweg wieder aufwärts führt. Der Weg ist schlecht gepflegt, immer wieder hängen mir Äste und Zweige im Weg. Als ich den Höhenrücken erreicht habe, weist die Markierung direkt in den Wald, mit viel Phantasie lässt sich im hohen Gras ein ehemaliger Weg erkennen. Ich stapfe durchs Gras und erreiche endlich wieder einen erkennbaren Waldweg. Nun führt der Weg immer weiter in südwestlicher Richtung, teilweise kann ich gut fahren, teilweise steige ich über Bäume und wate durch größere Pfützen und Schlamm. Der Weg bis Lißberg zieht sich einfach ewig hin. Im Ort erreiche ich wieder die Bundesstraße, an der Ecke im Gasthof soll es einen Pilgerstempel geben, aber es hat geschlossen. Ich rolle auf der stark befahrenen Straße entlang, bemerke dann meinen Irrtum und nehme die nächste Straße rechts herein. Bald habe ich die Bonifatiusroute wieder erreicht und folge den steilen Straßen durch das Wohngebiet "Im kleinen Weinberg" hinauf, knapp 30% Steigung zeigt mein Tacho an, über 100 hm sind innerhalb der Ortschaft zu überwinden. Bald weist die Markierung rechterhand auf einen Plattenweg weiter hinauf. Von diesem weiche ich auf der Höhe links ab, nach Mainz sind es laut Wegweiser ab hier noch 90 km. Laut Pilgerführer sind es jedoch noch weit mehr. Dann habe ich auch schon die beschaulich liegende Ruine der Schafskirche erreicht. Der Markierung weiter folgend fahre ich rechterhand des Waldes, der Weg wird zum Graspfad und bald überquere ich eine Landstraße. An einer baumbestandenen Böschung entlang geht es weiter. Am nächsten asphaltierten Feldweg ziehe ich linkerhand von der Route abweichend und rolle mit der erreichten Landstraße nach Eckartsborn hinein. Hier halte ich mich bald rechts zum Gasthof. Leider ist hier kein Zimmer mehr frei.
Ich fahre nun durch zum Ortsrand und erreiche die Bonifatiusroute wieder an der bewachsenen Böschung. Entlang von Streuobstwiesen und Feldern folge ich dem Feldweg auf der Höhe, linkerhand liegen Ortschaften im Niddertal, rechterhand im Tal des Laisbaches. Ich habe malerische Ausblicke, entlang eines kleinen Wäldchens komme ich dann an eine Landstraße. Auf der Landstraße rolle ich nur ein paar Meter, dann nehme ich den Weg am nächsten Waldrand entlang immer auf der Höhe bleibend. Dann geht es wieder durch den Wald, der Weg ist halbwegs gut befahrbar, nur wenig Holz liegt herum. Streckenweise ist der Weg sogar ein alter Hohlweg. Irgendwie muss in dieser Gegend viel Unwetter gewesen sein oder aber die Forstleute sind hier nicht die Schnellsten. An einem Waldrand komme ich dann zu einem Abzweig zur malerischen Klosterruine Konradsdorf. Für einen derartigen Abstecher habe ich aber jetzt keine Zeit mehr. Noch ein Stück geht es durch den Wald, nach etwa einem Kilometer quere ich eine Bundesstraße. Wieder geht es am Waldrand entlang, ich erreiche einen Aussichtspunkt mit Informationstafel. Hier finde ich auch einen Pilgerstempel der Gemeinde Effolderbach. Mein Blick schweift über Streuobstwiesen hinunter ins Niddertal zum Ort. Kurz darauf führt die Markierung in den Wald und ich bleibe immer geradeaus auf dem gut fahrbaren Weg. Es rollt sich gut bergab und dann habe ich am Waldrand einen asphaltierten Weg erreicht.
Ich halte mich kurz links und folge dann dem Asphaltsträßchen leicht hinab, statt wieder aufwärts zum Wald zu steigen. Die Ortschaft vor mir ist Ober-Mockstadt, ich bin also definitiv nicht mehr auf der Bonifatiusroute, sondern im falschen Tal. Glauberg liegt hinter dem Wald im Niddertal. Ich entscheide mich, in den Ort zu fahren, statt mich eventuell im Wald wieder zu verfahren. Ich rolle aber nur an ein paar Häusern vorbei, dann über einen Trampelpfad zur Bundesstraße und auf dieser nach Nieder-Mockstadt. Hier zeigt dann eine Landstraße nach Glauburg ab, der ich bergauf folge. Als ich den Wald auf der Höhe wieder erreicht habe, weicht die Bonifatiusroute laut Karte rechts ab, ich folge dem unmarkierten Waldweg, gebe jedoch bald auf. Es wimmelt nur so von umgestürzten Bäumen ich komme hier unmöglich weiter. Wieder zurück, folge ich der Straße abwärts, kurz vor dem Waldrand sehe ich eine Bonifatiusmarkierung und folge ihr in den Wald. Aber auch dieser Weg erweist sich als unpassierbar und so gebe ich bald auf. Nun rolle ich die Straße rasant hinab ins Niddertal. Ich passiere ein Hofgut, rechterhand ist eine Radwegemarkierung Richtung Glauberg zu sehen, aber ich rolle gerade so schön und bleibe auf der Straße. Ich erreiche Stockheim, einen Ortsteil der Gemeinde Glauburg, und rolle an der Bahn entlang. Ich halte mich an der Bahn entlang auf dem Radweg nach Glauberg durch die Nidderauen. Am Ortsanfang gelange ich dort über die Bahn und dann zur Durchgangsstraße. Dann geht es rechts zum Bahnhof ab, hier soll die Bonifatiusroute entlang führen.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Fulda ist ein Haltepunkt auf der ICE-Strecke Frankfurt - Berlin.Anfahrt
Fulda liegt an A 7 und A 66.Parken
Parken an der Liobakirche bzw. am Friedhof.Koordinaten
DD
50.561410, 9.711136
GMS
50°33'41.1"N 9°42'40.1"E
UTM
32U 550368 5601295
w3w
///messer.schritt.volk
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad
Ausrüstung
Trekkingrad oder Mountainbike (auch mit Gepäck).Bewertung
Schwierigkeit
schwer
Strecke
90,3 km
Dauer
7:30 h
Aufstieg
1.624 hm
Abstieg
1.896 hm
Höchster Punkt
665 hm
Tiefster Punkt
124 hm
Statistik
2D
3D
Karten und Wege
Strecke
km
Dauer
: h
Aufstieg
Hm
Abstieg
Hm
Höchster Punkt
Hm
Tiefster Punkt
Hm
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